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Paco de
Lucia
Botschafter der spanischen Kultur
Paco de Lucia wird am 21. Dezember 1947 in der andalusischen Hafenstadt Algeciras in der Provinz Cadiz als Francisco Sanchez Go-mez geboren.Von seinem Vater, der selbst Gitarrist ist, erhält Paco mit fünf Jahren
seine erste Gitarre. Er bringt seinem Sohn auch anschließend das Gitarrenspiel bei. Die klassische Flamenco- ausbildung bedeutet, dass man nicht nach Noten und in einer Schule lernt. Der Flamenco versteht sich
vielmehr als Kunst des Volkes und lebt vom Zuhören und Nachahmen. Paco de Lucia interpretiert folglich auch klassische Gitarrenmusik ohne die Zuhilfenahme von Partituren. Seine bekanntesten klassischen
Interpretationen sind nach Kompositionen von Manuel de Falla, Federico Garcia Lorca oder das Concierto de Aranjuez von Joaquin Rodrigo. Seine Virtuosität ist so verblüffend, dass sein Spiel oft mitten im Stück
spontaner Beifall begleitet. Wer Paco de Lucia hört, der kann seine Gefühle nur schwer im Zaum halten. Ursprünglich pflegte er den traditionellen Flamenco und bereicherte diesen in der Folgezeit seines musikalischen
Schaffens um neue Elemente, vorrangig Blues und Jazz.
Der künstlerische Aufstieg Mit elf Jahren hat Paco de Lucia seinen ersten öffentlichen Auftritt. Die Familie zog nach Madrid und hier traten die Brüder Paco (spanische Kurzform für Francisco) und Ramon als
Gitarristen mit Pepe als Sänger im Trio auf. Mit 14 Jahren gewann Paco de Lucia seinen ersten Preis, als bester Gitarrist beim Festival de Flamenco in Jerez. Schon zwei Jahre später tritt er das erste Mal in den
Vereinigten Staaten von Amerika auf. Mit 17 Jahren nimmt er zusammen mit Ricardo Modrega die erste Schallplatte auf, und mit 20 Jahren bringt er die erste Soloschallplatte auf den Markt. In dieser Zeit beginnt
er auch eine langjährige Zusammenarbeit mit Cameron de la Isla, dem größten Flamencosänger aller Zeiten. Zwischen den Jahren 1969 und 1984 veröffentlichen die beiden Künstler zwölf Produktionen. Gleichzeitig
entstehen elf weitere Produktionen mit dem eher traditionell orientierten Sänger Fosforito Sänger, mit denen Paco de Lucia auftritt sind Bambino, Chato de la Isla, Enrique Montoya, Juan de la Vara, Antonio
Mairena und El Sevillano. Den internationalen Durchbruch schafft der 26jährige Paco de Lucia 1973 mit den Einspielungen Fuente y Caudal und Entre dos Aguas.
Die künstlerische Reife In New York versetzte Paco Stargitarristen wie Sabicas und Escudero in Erstaunen. Flamenco ist sehr traditionell geprägt, doch Paco de Lucia experimentiert mit Instrumenten und
Stilrichtungen. Flöte, Altsax und eine Vielzahl von Perkussionsinstrumenten hat er in den Flamenco eingebracht. Trotz anfänglicher Widerstände der Puristen sind solche Zutaten heute längst gang und gäbe. Die Erfolge
bei gemeinsamen Projekten mit Musikern wie dem Pianisten Chick Corea oder dem Jazzgitarristen John McLaughlin beweisen das. Nach vielen erfolgreichen Jahren - allein von der Produktion „Friday Night in San
Francisco" wurden 5.000.000 Tonträger verkauft - ist es ihm bis heute ein Bedürfnis, auf der Bühne zu stehen. In seinen Konzerten und Aufnahmen hat der Cante zunehmend an Bedeutung gewonnen. Tatsächlich bekennt
sich Paco de Lucia als verhinderter, doch leidenschaftlicher Sänger. Auf den Platten Luzia (1998) und Cositas Buenas (2004) probierte er sich denn auch als Cantador, ganz zaghaft und nur in kurzen Passagen. Seine
Konzerte sind grundsätzlich ausverkauft. Sind die letzten Besucher an ihrem Platz, herrscht gespannte Erwartung, in die hinein Paco meist zwei oder drei Solostücke setzt.
Bei Kompositionen wie Taranta oder
Rondena spüren die Zuschauer, dass sie in der Hand eines Meisters sind. Einer der größten Herausforderungen seiner künstlerischen Karriere fand Paco de Lucia in der Interpretation eines klassischen Stücks, an dem
sich jeder Gitarrist messen muss: Joaquin Rodrigo,s Konzert für Gitarre. Als Paco de Lucia 1991 die Herausforderung in einem live übertragenen Konzert annahm, saß auch der damals 90jährige Komponist unter den
Zuhörern. Ein besonderer Moment für Paco de Lucia, für Joaquin Rodrigo und für jeden in Spanien, der sich dieser Musik verbunden fühlt.
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